Dienstag, 28. April 2009

Das Imperium schlägt zurück...


Wir haben es immer geahnt, jetzt können wir sicher sein: Darth Vader ist kein Hirngespinst, und sein imperialer Raumkreuzer wurde von Goetz Custom Boats gebaut. Andere würden es als das Deck der neuen Rogers 82 bezeichnen, aber das wäre zu langweilig.

Foto: www.rogersyachtdesign.com

Volvo Ocean Race - DELTA LLOYD wird Sechste in Boston

DELTA LLOYD startete mit viel Zuversicht und vielen Chancen in die 6. Etappe des Volvo Ocean Race. Das Boot war repariert, bekam ein neues Rigg und teilweise neue Crew. Was alle wußten war, dass das Gewinnerboot des VOR 2005/06 bei leichten Winden von hinten nicht mit seinen Schwestern der neueren Generation mithalten konnte. Beim Drag Race vom Südatlantik nach Norden, als TELEFONICA BLUE sich zeitweise von der Flotte absetzte, drehten sich einige Bordberichte um das Thema Bugtrimm auf DELTA LLOYD, um die Rutsche auf Speed zu halten.

Die meiste Zeit lieferten sich TELEFONICA BLACK und DELTA LLOYD ein Privatmatch um Platz 5, in dem DELTA LLOYD bis 40 Meilen vor dem Ziel sogar die Nase vorn hatte. Roger Nilsen, Navigator der schwarzen Spanier, zollte Roberte Bermudez und seiner Crew Respekt: "Es gab Situationen, in denen DELTA LLOYD schneller war... Es ist ein schnelles Boot und es ist großartig, dass ein Boot der alten Generation so konkurrenzfähig sein kann".

Den Bericht über DELTA LLOYD und TELEFONICA BLACK in voller Länger gibt es hier.

Das cremige Ambientefoto von unseren irischen Niederländern vor Boston nahm Dave Kneale/Volvo Ocean Race auf.

Montag, 27. April 2009

Volvo Ocean Race - ERICSSON 4 gewinnt die 6. Etappe nach Boston


TELEFONICA BLUE nach über 100 Meilen Vorsprung verheizt und um gute 18 Minuten auf Platz 3 verwiesen, Schwester ERICSSON 3 um knapp 13 Minuten geschlagen und dem nordischen Telefonkonzern das maximale Treppchen-Glück verschafft. Für Weltumsegelverhältnisse ist das schon fast ein Foto-Finish. Glückwunsch.

Foto: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race

BELUGA RACER - Start nach Charleston



Boris und Felix sind wieder unterwegs. Die erste Nacht über durften sie ihre Selbststeueranlage wieder zusammenbasteln, jetzt greifen sie an und wollen sich DESAFIO CABO DE HORNOS schnappen.

Hier der Bericht von www.beluga-racer.com:

Flautenpoker seit dem Start der vierten Etappe

April 26, 2009

ILHABELA. Die ersten Stunden der vierten Etappe des Portimão Global Ocean Race sind ein Geduldsspiel unter höchster Anspannung. Bei sehr schwachen Winden kämpfen die Crews vor der brasilianischen Küste um jeden Meter. Eine frühe Führung der Chilenen Felipe Cubillos und Jose Muñoz auf der „Desafio Cabo de Hornos“ vor der „Beluga Racer“ mit dem Kieler Boris Herrmann und Felix Oehme aus Hamburg schmolz am Sonntagvormittag (26. April) auf wenige Seemeilen zusammen. Dieser Zweikampf steht bis zum noch 4.700 Seemeilen entfernten Etappenziel in Charleston (South Carolina/USA) im Mittelpunkt, da die Deutschen in der Gesamtwertung 4,5 Punkte Vorsprung mitbringen.

„Die fünf Knoten Wind, die wir meist haben, reichen so gerade, um die Segel aufzublähen und die ‚Beluga Racer‘ mit zweieinhalb Knoten Fahrt durchs Wasser zu schieben“, berichtete Skipper Boris Herrmann live von Bord, „bei einem Knoten Gegenstrom machen wir immerhin noch etwas Boden in die richtige Richtung gut.“ So ging es die gesamte erste Nacht auf See, nachdem das Feld bei einer mäßigen Südwest-Brise unter Spinnaker fulminant gestartet war. Doch kaum erlosch das Feuerwerk zum Abschied der Weltumsegler am blauen Himmel, wurde auch der Wind „abgestellt“, als das Feld den Kanal von Ilhabela verließ, um sich den Weg zur nächsten, rund 190 Seemeilen entfernten Landmarke Cabo Frio zu bahnen.

Start der vierten Etappe vor Ilhabela

Dabei wählte das Beluga Offshore Sailing Team zusammen mit den britischen Verfolgern Jeremy Salvesen und David Thomson auf der „Mowgli“ einen Kurs dicht unter dem Festland nördlich der Stadt São Sebastião, weil sie dort eine stärkere Seebrise vermuteten als weiter draußen. Als die Chilenen anfangs unter der Insel bei Ilhabela in einer Windstille liegen blieben, schien diese Strategie aufzugehen. Doch vier Stunden nach dem Start flaute der Wind vor der Küste merklich ab, während die „Desafio Cabo de Hornos“ schnell einen Vorsprung von gut zwölf Seemeilen heraus segelte.

„Ob die Chilenen das gewusst, geahnt oder nur gehofft haben, ist mir unklar“, so Herrmann, „jedenfalls sprach aus unser Sicht so früh nichts dafür.“ Nachts sollte es weiter draußen besser sein, hatte Sven Taxwedel prophezeit, und der Meteorologe und Wetterrouter beim Bremer Hauptsponsor Beluga Shipping GmbH sollte einmal mehr Recht behalten. Gegen Mitternacht deutscher Zeit kreuzte die „Beluga Racer“ den Weg der „Desafio Cabo de Hornos“ und versuchte ihrerseits auf hoher See ihr Glück. Im Dunkel der Nacht wurde der Rückstand halbiert.

Darauf konnten sich Boris Herrmann und Felix Oehme allerdings nicht allein konzentrieren. „Wir haben wieder stundenlang an einer Selbststeueranlage geschraubt, deren Elektromotor ausgefallen war“, berichtete die Mannschaft. Insgesamt sind drei Autopiloten an Bord, deren Funktion für die nur zweiköpfige Crew auf den mehrwöchigen Etappen elementar wichtig ist. Herrmann: „Inzwischen ist der Fehler behoben. Aber das war schon ärgerlich und hat uns neben einigen Segelwechseln Kraft gekostet.“ Fortan will das Duo seinen Rhythmus finden, denn in der ersten Woche steht bereits der Run auf das Wertungstor der Etappe an, das vor der Hafenstadt Recife an der Nordostecke Brasiliens liegt. Dort gibt es für den Ersten zwei Punkte zu gewinnen, anderthalb für den Zweiten.

Die Wertungstore der ersten drei Etappen hatte die „Beluga Racer“ gewonnen, ebenso die ersten Zieleinläufe in Kapstadt/Südafrika und Wellington/Neuseeland. Ein Dreifachtriumpf war den Norddeutschen versagt geblieben, nachdem sie kurz vor der Ziellinie bei Ilhabela noch abgefangen wurden. Nach einem dreiwöchigen Aufenthalt auf der brasilianischen Sonneninsel segnete der katholische Priester Pater Leonildo Ferreira Júnior von der Diözese Caraguatatuba die Weltumsegler und ihre Boote am Sonnabend (25. April) vor dem Auslaufen. Ein emotionaler Abschied von Angehörigen und zahlreichen Segelfans berührte die hartgesottenen Seebären, die um den 20. Mai herum in den USA wieder festen Boden betreten wollen.

Donnerstag, 23. April 2009

Volvo Ocean Race - Kitsch, Gischt und Stealth

TELEFONICA BLUE hat sich von ihrem über 100 Meilen großen Vorsprung von ERICSSON 4 fast alles wieder wegnaschen lassen. Beide würden auf dem anderen Bug mehr VMG nach Boston erreichen. Aber wer halst zuerst und gibt die Deckung auf? Oder fahren beide bis Neufundland, in bewährter Phyrrussieg-Beamten-Mikado-Manier? TELEFONICA BLUE hat die Initiative ergriffen und ist in den Stealth Mode gegangen. Damit verschwinden die blauen Spanier nun für 12 Stunden vom Radar, oder bis 250 Meilen vor dem Ziel, was auch immer von beidem zuerst zutrifft (letzteres wohl kaum, bei 900 Meilen bis zum Ziel...). Ab dann wird wieder mit offenen Karten gespielt. Haben sie gehalst? Oder eben gerade nicht? Dem Foto von Gabriele Olivo/Telefonica Blue/Volvo Ocean Race nach zu urteilen verstecken sie sich schon länger in Schaum und Gischt.
ERICSSON 4 ist inzwischen ebenfalls im Stealth Modus verschwunden, PUMA und ERICSSON 3 haben mittlerweile gehalst.


GREEN DRAGON fühlte sich in einer Email genötigt mitzuteilen, dass sie weder Schäden erlitten noch sonst Probleme haben, ausser dass sie unter zahlreichen Regenwolken Pech gehabt haben und nicht so recht zum Feld aufschließen konnten. Das surreale Kitschbild stammt vom Bordmedienmann Guo Chuan/Green Dragon Racing/Volvo Ocean Race.

BELUGA RACER - noch 2 Tage bis zum Start nach Charleston

Noch ziemlich genau 48 Stunden, und Boris und Felix starten nach Charleston. Wie sie die Zeit in Brasilien verbrachten, und was vor dem Start noch ansteht, sagt der neuste Podcast.

Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobalocaenrace.com

Dienstag, 21. April 2009

Offener Brief an die AC-Kontrahenten

Die Yachtclubs, die in der Vergangenheit eng mit dem America's Cup verbunden waren, haben einen offenen Brief an die Société Nautique de Genève und den Golden Gate Yacht Club geschrieben, um die Kontrahenten zu einer Multi-Challenger-Lösung für den Cup aufzurufen. Hier der Text:

This is an open letter to the Société Nautique de Genève and the Golden Gate Yacht Club from the commodores of the five yacht clubs that either set the America’s Cup competition in motion: the Royal Yacht Squadron, or have been a former trustee of the Cup: the New York Yacht Club, the Royal Perth Yacht Club, the San Diego Yacht Club and Royal New Zealand Yacht Squadron. We write to encourage you to negotiate together for a fair and equitable multi-challenger competition for the thirty-third defense of the America’s Cup. We believe that such an event, as opposed to a “Deed of Gift” defense, is in the greater interest of the sport of sailing in general and of members of the broad America’s Cup community, who have invested their time and resources to make the event a true international competition of the highest order. We hope that the current challenger and defender will work together to find a way through their differences to bring about such an event for the good of yachting and the America’s Cup.

The Lord Iliffe, Commodore Royal Yacht Squadron
David K. Elwell Jr., Commodore New York Yacht Club
Mark Fitzhardinge, Commodore Royal Perth Yacht Club
R. Andrew La Dow, Commodore San Diego Yacht Club
Scott Colebrook, Commodore Royal New Zealand Yacht Squadron

NYYC World Invitational Cup



Der New York Yacht Club (NYYC) läd vom 15. bis 19. September eine weltweite Auswahl von Yachtclubs zu einer Regattaserie in Newport, R.I., ein. Gesegelt wird auf ClubSwan 42. Die Liste der teilnehmenden Clubs liest sich wie das Who-Is-Who der Vereine:

Royal Bermuda Yacht Club
Royal Canadian Yacht Club
Royal Hong Kong Yacht Club
Royal Danish Yacht Club
Nylandska Jaktklubben
Yacht Club de France
Norddeutscher Regatta Verein
Royal Cork Yacht Club
Royal St. George Yacht Club
Yacht Club Costa Smeralda
Japan Sailing Federation
Royal New Zealand Yacht Squadron
Real Club Nautico Barcelona
Royal Yacht Squadron
Royal Ocean Racing Club
Royal Thames Yacht Club
St. Francis Yacht Club
New York Yacht Club

Mehr beim NYYC.

Montag, 20. April 2009

Class 40 - das Portimao Race kann den Durchbruch bringen

Boris Herrmann hatte es in seinem Interview mit Lobster One vor dem Start zum Portimao Global Ocean Race schon angekündigt: die Class 40 ist tauglich, auf jedem Ozean dieser Welt zu segeln, und die Klasse sollte sich stark überlegen, ob sie nicht auch Category 0-Events in den Class 40-Kalender aufnehmen will.

Bislang ist das Transat Jaques Vabre mit einer Distanz von 4.300 Meilen von Le Havre nach Salvador de Bahia die längste Strecke, die von der Klasse für die Class 40s ausgeschrieben wurde. Die Flotte des Portimao Global Ocean Race hat bislang 21.400 Meilen auf Etappen zwischen 6.900 und 7.500 Meilen zurückgelegt, einschließlich der Roaring Forties and Howling Fifties.

Das Umdenken bei der Class 40 müßte bei der Sicherheitskategorie und bei den Wetterinformationen stattfinden. Während BELUGA RACER und ihre Spielgefährten auf Cat 0 modifiziert wurden, müßte Cat 0 generell in die Klassenregeln aufgenommen werden. Wetterrouting ist bei der Class 40 bislang untersagt (für das PGOR wird diese Regel nicht angewendet), was für solche Langstreckenevents aber sinnvoll sein könnte. Da scheiden sich allerdings die Geister, denn um die Welt kann man auch mit einem Sextanten und 500 Dosen Corned Beef fahren - wenn man Corned Beef mag. Das größere Problem ist, dass man die Einhaltung der Regel nicht überwachen kann, was sie wenig sinnvoll werden läßt und Grauzonen verursacht.

Wish to know more? Der ganze Artikel auf der Seite des Portimao Global Ocean Race.

Foto: www.beluga-racer.com

Freitag, 17. April 2009

Volvo Ocean Race - DELTA LLOYD punktet

DELTA LLOYD and zweiter Stelle am Scoring Gate wäre phantastisch gewesen, aber ein dritter Platz ist auch super. 3 Punkte im Sack.
Besonders schmackhaft ist das ganze, weil die Deltas sich die Punkte vor PUMA geschnappt haben, die nur 1 Minute nach ihnen am Gate war und sie danach auch überholte. Enges Höschen. Aber ein gutes Pferd...

Die Punkteverteilung am Scoring Gate:
1. TELEFONICA BLUE - 4.0 Punkte
2. ERICSSON 4 - 3.5 Punkte
3. DELTA LLOYD - 3.0 Punkte
4. PUMA - 2.5 Punkte
5. TELEFONICA BLACK - 2.0 Punkte

Im Volvo Ocean Race 2005/06 war Bekking ebenfalls erster am Gate bei Fernando de Noronha und schnappte damals die erste Position von ABN AMRO ONE weg, der heutigen DELTA LLOYD.

Der Dank für das Foto von DELTA LLOYD (in memoriam CHIEFTAIN) geht an Sander Pluijm/Team Delta Lloyd/Volvo Ocean Race.

BELUGA RACER - die Chilenen im Zaum halten

Boris Herrmann und Felix Oehme bereiten sich auf die nächste Etappe des Portimao Global Ocean Race von Ilhabela nach Charleston vor. Weshalb dieser Trip eine besonders harte Nuss wird, erklärt Boris im neusten Podcast.






Foto: www.beluga-racer.com

Donnerstag, 16. April 2009

Volvo Ocean Race - DELTA LLOYD zeigt den Spiegel

Kurz nach dem Start in Rio nahm DELTA LLOYD die gewohnte Position des Hinterbänklers ein, um dann in gekonntem Dribbelspiel das Feld aufzurollen. Während TELEFONICA BLUE vorne weg fuhr, zog das Päckchen aus den ERICSSONs, PUMA und TELEFONICA BLACK auf die linke Seite der Rhumbline. DELTA LLOYD zog nach rechts, am Päckchen vorbei, und landete als östlichstes Schiff zeitweise auf Platz 2 hinter den blauen Spaniern. Nur ERICSSON 4 konnte sich von dem Päckchen lösen und aufholen. Zur Zeit liegt ERICSSON 4 nur 14 Meilen hinter TELEFONICA BLUE, DELTA LLOYD mal gerade 15 Meilen, dann kommt 10 Meilen lang nichts mehr, und am Ende der Fahne hängt GREEN DRAGON 53 Meilen zurück. Sollte DELTA LLOYD sich gar Punkte am Gate bei Fernando de Noronha holen? Apropos Fernando de Noronha...

Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race probte beim Start zur Etappe nach Boston schon mal den Blick, den die Flotte dieses mal auf DELTA LLOYD haben sollte.

Mittwoch, 15. April 2009

Fort Lauderdale to Charleston - ROSEBUD/TEAM DYC macht das Rennen

VANQUISH vs. ROSEBUD/TEAM DYC hieß es beim Fort Lauderdale to Charleston Race. Mit 01:07:52:49 holte sich ROSEBUD den Rekord und schlug VANQUISH um 43 Minuten und 05 Sekunden auf dieser 405-Meilen-Strecke. Berechnet wurden die beiden STP 65 zweite und dritte hinter der J122 TEAMWORK von Robin Team.

VANQUISH sollte ein Bond-tauglicher Name werden, um ihrem vorherigen Namen MONEYPENNY die Ehre zu erweisen. Das Team der US Merchant Marine Academy (USMMA) durfte abstimmen. Diese Vorschläge haben es nicht geschafft:
VESPER
MOONRAKER
DISCO VOLANTE
ICARUS
Q
MI6
SECRET SERVICE
LIPARUS
MAXWELL

DISCO VOLANTE wäre wohl die erste Wahl aller Fireball-Fans gewesen, und dazu noch der Name einer Yacht, wenn auch einer schicken Motorschüssel. Was gefehlt hat, waren ausser VESPER die Bond-Girls. Liebe USMMA, so nennt man Boote:

HONEY RIDER
PUSSY GALORE
KISSY SUZUKI
MARY GOODNIGHT
LISL VON SCHLAF
OCTOPUSSY
FATIMA BLUSH
MAY DAY (würde wohl von der Verkehrsbehörde verboten werden...)
CHRISTMAS JONES
STRAWBERRY FIELDS

Wie hätten die Lobster-Leser gewählt? Emailvorschläge gerne an Lobster One.

Das Foto von ROSEBUD/TEAM DYC haben wir Clemens van der Werf/Dockwise Yacht Transport zu verdanken.

Dienstag, 14. April 2009

Mittwoch, 8. April 2009

VANQUISH - MONEYPENNY bleibt James Bond treu

Im Mai 2008 wurde auf Lobster One die neue STP65 MONEYPENNY von Jim Swartz vorgestellt (06. Mai 2008: License to Kill). Kürzlich übergab Swartz sein Boot der United States Merchant Marine Academy (USMMA). Er bat, dass der neue Name der Yacht dem James Bond-Thema treu bleiben möge, und so taufte die USMMA die Offshore-Rakete auf VANQUISH, das Aston Martin-Modell, das Pierce Brosnan in "Die Another Day" zum ersten mal fahren durfte. Jetzt paßt das British Racing Green des Rumpfes noch besser zum Namen.

Heute startet VANQUISH zum Fort Lauderdale to Charleston Race. Dort wird sie gegen ihre STP65-Schwester ROSEBUD/TEAM DYC von Roger Sturgeon antreten, die einen leicht höheren IRC-Faktor hat (ROSEBUD 1.524, VANQUISH 1.519). Wie das ausgeht, sagt uns der Tracker.

Das Foto von MONEYPENNY bei den ersten Testschlägen vor einem Jahr in Sydney Harbour schoss Christophe Launay.

Dienstag, 7. April 2009

BELUGA RACER - Video vom Zieleinlauf in Ilhabela

Volvo Ocean Race - DELTA LLOYD auf dem Treppchen

So wollten wir das sehen. Roberto Bermudez und seine Crew auf DELTA LLOYD haben es aufs Treppchen geschafft. Beim In-Port Race in Rio klemmte DELTA LLOYD sich hinter TELEFONICA BLUE und konnte bis knapp vor dem Ziel PUMA auf Distanz halten (das Bild links geht doch runter wie Öl, oder?). Für den Winddreher war PUMA am Ende auf der besseren Seite, und DELTA LLOYD wurde Dritte und durfte aufs Podium. Das erste mal, das die irischen Niederländer bei dieser Veranstaltung einen besseren Platz als den sechsten eingefahren haben.
Am meisten gefeiert wurde der Taktiker Andre Fonseca (BRA), denn DELTA LLOYD ist bei Leichtwind gegenüber den VO70 der neusten Generation benachteiligt, und den Nachteil an Boatspeed hat der Brasilianer mit seinem Grips absolut wett gemacht.
Wouter Verbraak ist als neuer Navigator eingestiegen, nachdem er auf TEAM RUSSIA abgemustert hat. Beim In-Port konnte er sich auch gleich über seinen ersten Sieg gegen ERICSSON 4 freuen, die auf eine angetäuschte Halse auf dem letzten Schenkel zum Ziel hereinfiel und von der Layline weghalste, während DELTA LLOYD die Segel doch auf dem selben Bug ließ und auf direktem Weg ins Ziel glitt. So macht das Spaß.

Team DELTA LLOYD hatte in Rio genug Zeit, sich und das Boot wieder fit zu machen. Rigg und Segel sind neu. Jetzt müssen Bermudez und Crew auch auf den Offshore-Etappen etwas reißen. Am 11. April fällt der Startschuss für die Etappe nach Boston.

Quelle: www.volvooceanrace.org
Fotos: David Kneale/Volvo Ocean Race

Freitag, 3. April 2009

BELUGA RACER - chilenisch-deutsche Freundschaft


Gegner und dicke Freunde: José Muñoz, Boris Herrmann, Felix Oehme, Felipe Cubillos (v.l.n.r.)

Die Ergebnisse der Etappe:

1. Desafio Cabo de Hornos, Felipe Cubillos/José Muñoz (Chile) 10 Punkte
40 Tage, 11 Stunden, 47 Minuten, 54 Sekunden

2. Beluga Racer, Boris Herrmann/Felix Oehme (Kiel/Hamburg) 8 Punkte, 52 Minuten dahinter

3. Mowgli, Jeremy Salvesen/David Thomson (Großbritannien) 6 Punkte, 9 Stunden, 33 Minuten, 41 Sekunden dahinter

Der Punktestand:
1. Beluga Racer, Boris Herrmann/Felix Oehme (Kiel/Hamburg) 34 Punkte
2. Desafio Cabo de Hornos, Felipe Cubillos/José Muñoz (Chile) 29,5 Punkte
3. Mowgli, Jeremy Salvesen/David Thomson (Großbritannien) 22 Punkte
4. Kazimir Partners, Lenjohn und Peter van der Wel (Südafrika) 6,5 Punkte

Foto: www.beluga-racer.com
Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobalocaenrace.com

America's Cup - Boooom!

Bis heute war Lobster One eine America's Cup-freie Zone, weil die ganze peinliche Gerichts-Arie ein derart schlechtes Beispiel für den Sport ist, und dem Cup so maßlos geschadet hat, dass sie es nicht wert war, dass darüber berichtet wird.

Jetzt soll das Fiasko eine kurze Meldung bekommen, auch wenn es eigentlich nur darum ging, einen Vorwand zu finden, dass Bild links verwenden zu können: nachdem der New York Court of Appeals gestern entschieden hat, dass der Club Nautico Espanol de Vela (CNEV) nicht als Herausforderer des Cup gegen Alinghi gemäß der Deed of Gift (DoG) qualifiziert ist (weil er ein Briefkasten-Yachtclub sei), wird der Cup in Valencia nicht stattfinden, sondern der Golden Gate Yacht Club (GGYC, BMW Oracle) und die Société Nautique de Geneve (SNG, Alinghi) werden sich ein Match Race in ihren Monsterkatamaranen liefern. Den Kat von BMW Oracle gab es ja schon zu sehen, der von Alinghi liegt laut Rolf Vrolijk im Alinghi-Keller versteckt, damit die Tatsache, dass Alinghi auch einen Kat baut, keine Stimmung für eine Entscheidung gegen CNEV heraufbeschwört.

Oder wird Bertarelli sich noch etwas anderes ausdenken, um den Cup in Valencia zu halten und Ellison erneut zur Weißglut zu treiben?

Was der Lobster davon hält? Wieder haben ein paar Egomanen den Segelsport für ihre Sandkastenspiele missbraucht. Larry, Ernesto: geht Tennis spielen, kauft Euch einen Fussballclub, oder geht in den Keller und nagelt Öl an die Wand. Und laßt andere coole Regatten veranstalten.

Der Lobster-Preis für sinnvolle Auswege aus bescheuerten Situationen geht an die Royal New Zealand Yacht Squadron für die Louis Vuitton Pacific Series, wo die bestehenden AC-Teams segeln durften, anstatt in der Nase zu bohren und darauf zu hoffen, dass der gerichtliche Streit endlich vorbei geht, oder dabei gleich pleite zu gehen.

Für das Foto ein Dank an die Royal Australian Navy.

Donnerstag, 2. April 2009

BELUGA RACER - Gute Verlierer und Gesamtfavoriten

Nach zwei ersten nun einen zweiten Platz einzustecken, ist Anlass zur Freude und zum Feiern.

Zumindest, wenn man vorher mal kurz geschluckt und laut "Scheiße" gerufen hat, und sich vielleicht noch den ersten Rumgong verpaßt hat, weil man kurz vor dem Ziel von der Privatböe der Chilenen verschaukelt wurde. Gezeitet wurde im Ziel, und das Spiel hatte zwei Halbzeiten.

Also sollte unterm Strich alles gut sein. Und mann, was haben Boris und Felix gekämpft, wie haben sie uns in Atem gehalten, was haben wir uns die Augen am Tracker wundgeguckt. Danke für die tolle Show, danke für Euren Einsatz für das Hochseesegeln in unserem Land, und wenn ihr Euch an den Sambaschönheiten sattgeguckt habt (na ja, vielleicht schon etwas früher, bitte, sonst setzen wir noch Moos an), dann geht es weiter nach Charleston. Ihr seid vorn, und da könnt ihr auch bleiben. Ein kleiner Dämpfer beflügelt und hält einen auf dem Boden.

So, genug der Lebensphilosophie, hier der Herzschlagfinalebericht:

Glückloses Finale mit Front

April 2, 2009
Wir stehen in der Flaute und sehen, wie sich eine riesige Front hinter uns aufbaut. Wir sehen die Chilenen mit der Front heranrücken. Wir können nicht zur Front gelangen, da sie auf der Vorderseite den Wind auszulöschen scheint. Wir dümpeln auf Backbordbug hoch am Wind. Wenden führt zu Rückwärts-VMG, weg vom Ziel, die Segel stehen nicht mal auf dem anderen Bug. Dann können wir die dunklen Segel der Chilenen in der Front ausmachen. Noch einmal versuchen wir verzweifelt mit einer Wende zu der dunklen, etwa 3 Seemeilen entfernten Wolke zu kommen. Auf dem Radar ist die Wolke deutlich zusehen, Felipe und Jose nicht, also sind sie unter der Wolke. Dann geht alles ehr schnell. Endlich werden auch wir gepackt, Stagfock, 1. Reff, Ballastwasser reinpumpen, Umstauen, wir trimmen und steuern und geben alles für eine Stunde. Noch eine Chance sehen wir. Die Insel Alkatrazes. Wir könnten gambeln und sie an Stb lassen aber wir fürchten Abdeckung. Wir verhungern in einem Winddreher fast auf Legerwall in 28 Knoten Wind vor der Insel. Plötzlich ist es wieder das kernige Segeln für das wir gekommen sind. Herzlichen Glückwunsch an Felipe und Jose. Wir werden sie gleich in den Hafen schleppen, sie haben kein Diesel mehr. Wir sind natürlich enttäuscht aber nicht geschlagen.

Grüße,
Boris und Felix

Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobalocaenrace.com

BELUGA RACER - Flautenhölle vor Santos

Der Wind kam, und ging wieder. BELUGA RACER hat noch 40 Meilen bis zum Ziel und liegt 12 Meilen vor DESAFIO CABO DE HORNOS. Wer gewinnt das Topfschlagen?

Boris und Felix berichten:

Flautenhölle vor Santos

April 2, 2009

Wie gegen eine Wand sind wir in dieses neue Flautenloch gerauscht. Eben noch 10 Knoten, Delphine, die um unseren Bug herumspielen, plötzlich bläht sich der Spinnaker gegen den Mast. Seit dem, seit Stunden - nichts. Manchmal 3 Knoten Wind auf der Anzeige, aber das ist mehr Trug, da der Masttopp mit den Windmessgeräten vom Geschaukel wild in der Luft herumeiert und wir außerdem mit der durch Strömung “durch die Luft” getrieben werden. Der schwell der Fischerboote lässt die Segel elendig leiden. Die Ahnung von Hauch eines Windes kommt auch noch genau aus der Richtung, in die wir wollen. Knapp zwei knoten Strom treiben uns nach NW. Kippt der Strom, treiben wir wieder von Ilhabela weg. Es ist jetzt 2 Stunden vor Hochwasser. Ringsherum Fischerboote.

Die Roten, 12 Meilen sind sie hinter uns, etwas in “Luv”, etwas seeseitig.
Ich könnte sie über UKW anfunken, aber was sollte ich jetzt sagen? “Habt ihr wind?” Beide Mannschaften starren verbissen in die Dunkelheit. Meine Sorge richtet sich jetzt auf die Thermik. Anscheinend, so vermute ich jedenfalls, kämpft hier der Seewind gegen den Gradientwind, der aus Osten kommen sollte und zuletzt kam. Nun gibt es drei Optionen. A es baut sich nie mehr wieder Wind auf in diesem verfluchten Becken vor Santos und wir treiben mit dem Strom an Ilhabela vorbei, der Stopover wird abgesagt und es geht direkt nach Charleston. B weiter draußen gibt es noch etwas Gradient und Profit. C weiter drinnen könnte man vom letzten Seewind der Nacht profitieren. Und D jeweils das Gegenteil. In Kiel kennen wir die Situation. Wie viele Kieler Wochen ersticken tagsüber, wenn sich eine Thermik gegen den Gradienten aufbaut. Stimmt hier meine Theorie, sollte nachher das Gegenteil passieren und der mit der Sonne gegen 11 Uhr einsetzende Landwind den Gradienten wieder stützen. Bis dahin kann nur leider viel passieren. Dummerweise können wir auch nicht wirklich die Seeseite decken, auf der die Chilenen gerade etwas schneller und höher unterwegs zu sein scheinen. Wir haben eben versucht zu wenden: Keine Chance, auf dem anderen Bug schlackern uns die Segel nur so um die Ohren. Es ist nicht einmal möglich die Latten umzuschlagen.
Soweit dies kleine, leider etwas frustrierende Update. Das Gute daran könnte sein, dass wir doch noch Ankunftsbilder bei Tageslicht hinbekommen, falls wir es denn heute bei Tageslicht schaffen die letzten 40 SM abzusegeln.

Grüße von Bord.
Boris und Felix

Foto: www.beluga-racer.com
Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobalocaenrace.com

Mittwoch, 1. April 2009

BELUGA RACER - die letzten 200 Meilen bis Ilhabela

Die Flaute hat den großen Vorteil, dass Boris und Felix viel Zeit zum Schreiben haben:

Die letzten 200 Meilen

April 1, 2009

Zweihundertdreißig Meilen bis zum Ziel: Für ein paar Stunden hatte uns Wind bis hierher geschoben, jetzt ist es wieder richtig flau, also so etwas zwischen absoluter Windstille und drei Knoten Wind. Gerade genug, damit “Beluga Racer” ihren Kurs hält. Die See ist von Tagen der Flaute geglättet. Die meiste Zeit ist sogar die Oberfläche der See spiegelglatt. Der tiefblaue, wolkenlose Himmel lässt den Ozean in einem geheimnisvollen noch tieferen Blau erstrahlen (siehe Foto vom Masttopp aus!). Das Wasser könnte klarer nicht sein. Ich springe hinein, um unser Bötchen von außen zu fotografieren. Das Unterwasserschiff ist top sauber, darüber freuen wir uns sehr.

Felix schimpft: “Dies ist ein ernstes Rennen - keine Badetour”. Ich klettere wieder an Deck aber das ändert wenig. Wir treiben, nutzen den Nachmittag für eine kleine Fotosession in allen Winkeln unserer Welt einschließlich Masttop und Bugspriet. Als wir zum Sonnenuntergang erschöpft im Cockpit sitzen, kommt eine leichte Brise auf. Hoch am Wind geht es wieder langsam voran. Wir sind keinesfalls genervt oder frustriert. Der Vorsprung ist noch ok und so ein Tag eine herrliche Erholung und Pause. Im Südmeer würde Schwell herrschen du so einen Tag unmöglich machen. Die Dämmerung gibt den direkten Blick in die Galaxien und den Weltraum über uns frei. Es scheint als schwebten wir im Raum, mit der klaren See untre uns und dem unendlichen Weltraum, den man so von Land aus nicht sehen können wird, über uns.

Die Nacht legt eine große Ruhe über uns. Auch der Wind schläft ein. Ich winsche die Segel ganz dicht, damit sie nicht flappen und beobachte die Fischer um uns herum. Wir stehen und teriebn mit der Strömung langsam nach Westen. Im Morgengrauen wacht der Wind erst wieder auf. Erschöpft ziehen wir den Code 0 hoch und dann fall ich nach dieser langen Nacht in die Koje. Als ich heute Mittag aufwache steht der Spinnaker. Wir rauschen mit 10 Knoten gen NW. Es ist heißer als jemals. Die Luft scheint klebrig zu sein. Unserem Vorsprung ist die Nachtruhe nicht gut bekommen. Es wird noch eine Zitterpartie, wie bei allen Etappen bisher.

Bald steht eine Halse an und wir werden versuchen uns keine Blöße zu geben, die Chilenen nicht bei einem Winddreher neben uns rutschen zu lassen. Noch ein südatlantischer Sonnenuntergang, eine planetarische Nacht und dann sollten wir dort sein, in Ilhabela, wo Kollegen unseres Sponsors “Beluga Shipping GmbH” auf uns warten sowie Freunde aus Deutschland. Weder sie noch euch, liebe Websiteleser wollen wir enttäuschen. Wir sind fit und ausgeschlafen, bereit für das Finale.

Bis später vielleicht, sonst bis morgen!

Liebe Grüße

Boris und Felix

Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobalocaenrace.com

BELUGA RACER - raus aus der Flaute

Die Nacht war flauer als flau. Es war gar nichts. Jetzt geht es weiter, und der von Süden auffrischende Wind läßt die Chilenen schneller durchstarten, als das deutsche Team. Aber Boris und Felix geben DESAFIO CABO DE HORNOS wenig Chancen, sich noch vor sie zu schieben. Details im neuen Podcast.

Hier noch der Flautenbericht:

Zäher Kampf vor dem Ziel in Brasilien

April 1, 2009
„Beluga Racer“ nach Flautenfrust erst Donnerstag in Ilhabela - Der mit Spannung erwartete Zieleinlauf der dritten Etappe der Hochseesegelregatta Portimão Global Ocean Race zieht sich noch in die Länge. Nach mehreren, teils stundenlangen Phasen ohne Wind, zuletzt in der Nacht zu Mittwoch (1. April), hatten Boris Herrmann und Felix Oehme (Kiel/Hamburg) mittags immer noch rund 190 der insgesamt 7.200 Seemeilen von Wellington/Neuseeland nach Ilhabela/Brasilien vor sich. Da die Verfolger mit frischem Wind von hinten aufkommen, schmolz der Vorsprung vor Felipe Cubillos und Jose Muñoz aus Chile auf der „Desafio Cabo de Hornos“ auf gut 40 Seemeilen.

Die Entscheidung wird nunmehr für Donnerstagnachmittag erwartet. „Wir liegen genau zwischen den Chilenen und dem Ziel, sind aber noch deutlich langsamer“, so Skipper Boris Herrmann, der selbst überrascht war, wie viele Tage das Feld schon für wenige hundert Seemeilen brauchte. Taktisch hatten die Deutschen bis hierher alles richtig gemacht. Nur konnten sie sich nicht gegen die Wetterlage wehren, die der Konkurrenz bis zum Schluss eine Chance wahrt, die Etappe zu gewinnen. Herrmann ist jedoch zuversichtlich: „Wenn die Gegner versuchen sollten, auszubrechen, um uns im Bogen zu überholen, werden wir mitziehen. Wir müssen jetzt die Nerven behalten und tapfer verteidigen. Es gibt keinen ersichtlichen Grund, warum die Chilenen uns auf dem letzten Ende einfach stehen lassen sollten.“

Bild: www.beluga-racer.com
Mehr Infos: www.beluga-racer.com und www.portimaoglobaloceanrace.com