Sonntag, 30. November 2008

Volvo Ocean Race - ERICSSON 4 gewinnt die zweite Etappe - das Abenteuer Cochin beginnt

Torben Grael und seine Crew haben ERICSSON 4 zum zweiten Etappensieg geführt, auf dem Weg noch die Höchstpunktzahl am Scopring Gate eingefahren und liegen damit mit 26 Punkten in der Gesamtwertung nur 2 unter der zu diesem Zeitpunkt überhaupt rechnerisch möglichen Gesamtpunktzahl. Bombig!

TELEFONICA BLUE hat soeben (12.37:50 GMT) als zweite das Ziel erreicht.

Indien wird ein spannender Aufenthalt für die Shore Crews. "Spannend" wie in "nervös". Der Küstenklatsch folgerte sogar aus der Tatsache, dass in Cochin kein Kran vor Ort ist, dass die Boote nicht aus dem Wasser genommen werden können. Das ist Quatsch, der Kran wurde vom anderen Ende des Landes geholt (Indien war doch dieser riesige Subkontinent, oder?) und alles ist soweit im Lot. Nichts desto trotz hat Indien noch keiner internationalen Hochseeregatta einen Hafen gewähren müssen und die Herausforderungen an die Landcrews sind enorm. In Kapstadt oder Boston weiß jeder, was wo zu bekommen ist. Hier fragt man sich mit Recht, ob die Logistik ausreichen wird. Fast alle Boote haben Schäden davon getragen, teils auch strukturelle, da wird High Tech-Unterstützung gefordert und Improvisation angesagt sein.
Laut Medienberichten sind die Unterstützungsbemühungen vor Ort groß und bislang machen vor allem die hohe Luftfeuchtigkeit und die tropischen Temperaturen Reparaturen schwierig. Herve LeQuillec vom Team ERICSSON: "You have to do your homework, which is obviously harder than when you have done events in a place before." Das wird schon klappen, aber das Bild oben soll das etwas dunkle Gefühl wiedergeben, was in manchem Shore Manager noch schlummern mag.

Der Dank für das Foto geht an David Kneale/Volvo Ocean Race.
Quelle: www.volvooceanrace.org

Samstag, 29. November 2008

DELTA LLOYD - eine Erinnerung an trockene Zeiten

DELTA LLOYD vor dem Signal Hill in Kapstadt.

Freitag, 28. November 2008

Santa Cruz 37 - die erste SC 37 für Europa

Santa Cruz Yachts steht für heiße Downwindschleudern, die das Transpac bevölkern. Mittlerweile hat SC Yachts sich neu organisiert, ist nach Florida umgezogen, hat Kernan Yacht Design mit im Boot und auch den Allrounder-Markt endeckt. Das neuste Baby ist die SC 37, mit Rüssel, viel Auftrieb im Heck und einem Ballast-Displacement-Verhältns von 43%. Also ein IRC-freundlicher Schlitten für viel Spaß, mit großer Offshoretauglichkeit und viel Speedpotential. Mehr Details bei Santa Cruz Yachts. Hier erstmal ein paar Videos von der Baunummer 2 für einen britischen Eigner bei der Erprobung. Einfach genießen - Fast is Fun:





Für die Zweifler nochmal ganz klar: keine große Crew, keine 10 Mann auf der Kante, und kein großer Alarm, den riesigen Gennaker zu handeln. Das Boot läuft wie auf Schienen. Bis heute sind 15 Stück bestellt.

Der Eigner will unter anderem am Fastnet Race und dann am Sydney-Hobart teilnehmen.

Donnerstag, 27. November 2008

VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race 2008 - noch ein Video

Und noch ein Video vom Powersurf über 650 Meilen von Hong Kong nach Vietnam, diesmal von der Welbourne 53 HI FI:

Volvo Ocean Race - IL MOSTRO und ERICSSON 3

Noch ein Nachtrag: Pumas IL MOSTRO war der Star der Capetonians, der Royal Cape Yacht Club hatte das Boot adoptiert und jede Menge Puma-Parties hielten die Kapbewohner bei Laune. Puma-Girls verkauften die knallroten Klamotten in einem ebenso knallroten Puma-Container an der Waterfront. Entsprechend war die Stimmung, als IL MOSTRO den Hafen zum Start verließ:



ERICSSON 3 mußte sich eng beschnuppern lassen, als der Wind abflaute und die Flotte der Zuschauer nicht mehr abhängen konnte:

Mittwoch, 26. November 2008

BELUGA RACER - Etappe Gewonnen!

Boris und Felix haben einen historischen Sieg errungen. Glückwunsch! Der Bericht im O-Ton:

Kapstadt: Impressionen von der Rückkehr in die Zivilisation
November 22, 2008

Die letzten Meilen
Um drei Uhr nachts schreibt Felipe von Bord der Desafio Cabo de Hornos eine Email mit Glückwünschen. Die Nacht ist sternenklar. Wir preschen unter Genua und Groß halbwind mit 10 Knoten dem Ziel entgegen. Noch 60 Seemeilen. Eine lange Urlaubstörndistanz - für uns schon Hektik wegen der nahenden Ankunft: Flaggen anbringen, Kameras vorbereiten usw. Ein warmer Wind weht aus Süden. 
Man spürt die Wärme Afrikas. Berge tauchen am Horizont auf. Vögel fliegen uns entgegen. Markante Bergumrisse schälen sich heraus. Den Tafelberg identifizieren wir erst etwas später. Der Wind raumt. Wir setzen den Code5 am Bugspriet. Beluga Racer nimmt einige Wellen im Surf.

Die väterliche Stimme von Racedirektor Josh Hall am Telefon: „good boys“. Ein Hubschrauber ist plötzlich da. Die ersten Gesichter seit 35 Tagen. Renn-Gründer Brian Hancock ist auch im Heli. Ein besonderer Moment unserer Freundschaft. Im Mai hatte ich nach dem Artemis Transat in Marbelehead bei ihm gewohnt. Sein Rennen existierte erst auf dem Papier, seine Frau hat nicht mehr daran geglaubt, das Geld war alle und jetzt, ein gutes halbes Jahr später, schaut er von oben auf uns, im Hintergrund der Tafelberg, die glitzernde See, Gischt. Seine Vision ist Wirklichkeit, die Vision eines Rennens im alten BOC-Spirit, für Profis (Dave Thompson, José Muñoz)und Amateure, Abenteurer mit Herz, jene, die noch nicht Rockstar genug sind für ein Vendée Globe oder Volvo Ocean Race, zu abgeklärt für den ganzen Zirkus (Michel Kleinjans), für erfahrende Regattasegler, die in ihrem Leben bisher andere Prioritäten gesetzt haben, die Familie und Unternehmen aufgebaut, Projekte, Chareties und Vereine ins Leben gerufen haben (Felipe, Jeremy, Nico und Michel). 
„Portimao One, Portimao One - Beluga Racer“ krächzt es aus dem UKW-Funkgerät in meiner Brusttasche. Motorboote kommen uns entgegen und einige Segelyachten. Wir winken.

Felix und ich beziehen Position am Heck in Luv am Backstag mit unseren Handfackeln. Die Beluga Racer steuert die letzten 200 Meter selber unter Autopilot Richtung Ziellinie. Der Helikopter ist auf Augenhöhe mit uns nur 20 Meter entfernt, Motorboote rund herum. Leute winken und rufen. Lautes Hupen und Tuten als wir die Linie überqueren.

Das erste Bier
Christine und Marcus vom Sponsor „Beluga Shipping“ springen an Bord und reichen uns eine Flasche Champagner, Josh klettert mit einem Sixpack eiskaltem Bier an Bord, Clive Londsdale der Rennkameramann, ein charismatischer Dokumentarfilmer, entert uns ebenfalls. Das Boot wird uns aus der Hand genommen, wir werden mit Fragen und Glückwünschen überschüttet.
Unter Motor erreichen wir unseren Liegeplatz vor der Yachtclubterrasse. Viele stehen dort und klatschen und winken. Die Stimmung der Szene ist aufgeregt und freudig. Einige Kinder schauen mit ganz großen Augen.


Die Augen der anderen
Josh Hall hat selber ein Vendée Globe „accomplished“. Er weiß, wie es da draußen ist. Er hat auch zwei BOC Rennen (einhand in Etappen um die Welt) gesegelt. Er weiß, wie es ist, in Kapstadt anzukommen. Es ist sein Rennen. Ich weiß, was er in den letzten drei Jahren hinter sich gebracht hat, um dies möglich zu machen. Unsere Blicke treffen sich, in der ganzen Aufregung, dem Gewusel voller Adrenalin, ein unbewusster Bruchteil einer Sekunde nur, der für immer verbindet.

Wir essen natürlich unser Steak. Es schmeckt köstlich. Doch dann geht es auch schon wieder los, Felipe und José empfangen. Wir heizen mit einem großen Schlauchboot auf See hinaus, sehen erst nichts, dann einen kleinen Punkt und schon bald die urchilenische Indianerzeichnung auf dem Segel. Das knallrote, radikale Boot auf dem schaumgekrönten knallblauen Wasser sieht phantastisch aus. Diesmal sind wir es, die mit dem Bier an Bord springen und das Schiff fürs Anlegen übernehmen. Wir gratulieren uns gegenseitig. Die beiden sind genauso stolz wie wir. Sie gönnen uns den knappen Sieg. Doch in diesem Sport, der einen so verändert, bei dem man so viel durchmacht, sind sie genauso Sieger, wie wir. Felipe spricht in die Kamera. Kann seine Begeisterung nicht verbergen: er hat in Chile ein Microentrepreneurship-Projekt gegründet bei dem Studenten einer Business School ihr Fachwissen einbringen, um Kleinstgründern vom Land bei der Verwirklichung ihrer Projekte zu helfen. Diese Studenten, die Kleinbauern und Gründer haben das Rennen verfolgt und mitgefiebert. José und Felipe können es nicht erwarten, sie planen eine Stipvisite in der Heimat, um mit ihrem wachsenden Anhängerkreis zu feiern. Felipe war bisher ein „Midager“, ein Unternehmer und guter nationaler Regattasegler in Chile. Er sieht heute im Ziel jünger und älter aus. Er ist mager und sein Gesicht zerfurchter, als vor dem Start, er ist salzverkrustet, aber seine Augen lachen und strahlen mit einer neuen jugendlichen Energie und Begeisterung, als wäre er gerade neu geboren, als hätte er erst angefangen zu leben und noch 100 Jahre vor sich. Das steckt an. Er inspiriert mich als Vorbild.

Die ersten Tage an Land
Wir werden herzlich empfangen. Die Familie Baumann hat uns über die Website kennengelernt. Sie nehmen uns bei sich auf und uns mit in den Rotary Club, wo wir einen Vortrag halten. Admiral Louw der südafrikanischen Marine hebt zu einem Toast an: „Dort müssen wir hin, das ist gut Investiertes Geld, unsere südafrikanischen Kinder im Optimisten sind von dem Rennen inspiriert und wollen später Segelprofi werden, danke an Beluga dieses Projekt zu sponsern!“ Am nächsten Tag geht es wieder im Schlauchboot auf See mit einigen Leuten vom Delta Lloyd Team, Landsmännern von Michel Kleinjans, dem charismatischen, bekannten belgischen Einhandsegler. Dave Thompsons Urteil über Michel in urbritischem Ausdruck: „He is so layed back – he is fucking horizontal man!“ In der Tat: Michel flüstert uns ins Ohr, er sei extrem ausgeschlafen, damit er heute Nacht richtig feiern könne. Sein Mast wird von einigen Lashings gehalten, die er einhand oben im Mast während des Rennens gespannt hat, um gebrochene Wanten zu ersetzen - ganz ohne groß Aufsehen zu machen. Sein Kommentar abends zu den Schwierigkeiten auf See: „The only problem today with SatCom is that you have to call your wife every once a week.“ Seine Firma läuft, während er auf See ist, ohne Kapitän im kontrollierten Chaos, wie er sagt. Der Mann ist ein Vorbild für Unaufgeregtheit.

Boris

Fotos: www.beluga-racer.com

Volvo Ocean Race - TEAM RUSSIA kann auch anders

Der letzte Post über TEAM RUSSIA war nicht besonders schmeichelhaft... Dafür gibts hier das Video von einer Situation einige Minuten vor der besagten Wende. TEAM RUSSIA unter Volldampf, TELEFONICA BLUE sieht recht alt aus:


Volvo Ocean Race - TEAM RUSSIAs Killerwende nach dem Start in Kapstadt

Der Start in Kapstadt ließ sich von Sonne und Wind begleiten, nachdem die Stadt an den Tagen zuvor infernalisch durchgeblasen worden war. Nun war alles wieder gut, der Wind wehte am Start mit knappen 15 Knoten, brieste über den Kurs um eine Medientonne noch auf, und verabschiedete sich dann zum größten Teil auf dem Schlag entlang der Waterfront. Von allem etwas.

Manche standen mit Code 0 durch, andere gingen auf eine große Genua und suchten den Speed in der Höhe. TEAM RUSSIA versuchte es mit einer Wende von der Küste weg. Das Ergebnis sieht man im Video: Speed in der Wende weg, nicht wiedergefunden, und schon wird das Boot komplett durchs Feld gereicht. Autsch.


VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race - Video von FREEFIRE

AMBUSH hatte sich beim VinaCapital Hong Kong to Vietnam Race 2008 super geschlagen, hier ist ein Video von der TP52 FREEFIRE, das zeigt, wie geil die Bedingungen waren - Good Morning, Vietnam...

Dienstag, 25. November 2008

Volvo Ocean Race - Das versprochene Bild

Und hier ABN AMRO ONE als DELTA LLOYD beim Start in Kapstadt bei der aktuellen Ausgabe des Volvo Ocean Race. Bald gibts mehr dazu.
Foto: Lobster One